Flattening – 22.04.20

Marco Schlüter / pixelio.de
Marco Schlüter / pixelio.de

Heute am Tag 39 ist der Earth Day 2020. Was für ein schöner Tag. „Überfluten wir die Welt mit Hoffnung, Optimismus und Aktion“ steht hier auf der Website www.earthday.org. Heuer gibt es diesen Earth Day bereits zum 50-zigsten Mal. Gefeiert wird die Erde in all ihrer Schönheit und Pracht.

Dieses Jahr ist ein besonderes Jahr. Wir haben den Ausbruch des Corona-Virus zum „Flattening“, also zum Abflachen. Aber nicht nur, wir haben auch noch andere Kurven hier am Planeten zum „Flattening“. Mir fällt zum Beispiel die Kurve des Anstiegs des Meeresspiegels ein, wie diese Grafik der NASA (Sea Level) zeigt. Der Anstieg des Meeresspiegels wird hauptsächlich durch zwei Faktoren verursacht, die mit der globalen Erwärmung zusammenhängen: das zusätzliche Wasser aus schmelzenden Eisplatten und Gletschern und die Ausdehnung des Meerwassers während der Erwärmung.

Dann fällt mir noch die Kurve des Anstiegs des atmosphärisches Kohlendioxid (CO2) ein, wie diese Grafik vom Global Monitoring Laboratory. Sie ist die längste Aufzeichnung direkter CO2-Messungen in der Atmosphäre. Sie wurden von C. David Keeling von der Scripps Institution of Oceanography im März 1958 – einer Einrichtung der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) – gegründet. NOAA begann im Mai 1974 mit den eigenen CO2-Messungen, die seitdem parallel zu denen von Scripps durchgeführt wurden.

Dann eine weitere Kurve: Der sich erwärmende Ozean. Über 90% der überschüssigen Wärme, die aufgrund der fossilen CO2-Decke in unseren Planeten fließt, gelangt in den Ozean. Gemessen wird dies derzeit mit einer Reihe von Ozeanschwimmern.

Dann fällt mir noch eine Kurve ein, die mir persönlich sehr leid tut: Der Verlust der Wildtiere. Ihre Population ist in den letzten 50 Jahren um durchschnittlich 2/3 gesunken. Dieser Artikel auf Gizmodo beschreibt den Verlust, der Schwerpunkt liegt auf dem Living Planet Report (LPI) vom World Wildlife Fund.

Dann machen wir weiter. Wie wäre es mit der Kurve zum Verlust der beiden großen Eisplatten des Planeten? Der Planet wird heiß, das Eis schmilzt. Da gibt es erst seit 2002 Daten seit dem Start des NASA-Satelliten GRACE.

Es gäbe noch weitere Kurven wie etwa, die sich verschlechternde Hitzewellen, die sich verschlechternde Stürme, die Zunahme von Überschwemmungen, der Verlust von Korallen und der zunehme Stress in den Wassersystemen und Nahrungsmittelsystemen oder die Luftverschmutzung.

Die Veränderungen des Erdsystems in den letzten 50 Jahren wurden genauso Exponentialkurven aufgezeichnet wie jene von COVID-19. Wir sind jetzt mit solchen Kurven dank COVID-19 besser vertraut. Wie wäre es denn, wenn wir den Klimawandel daher ab nun anders kommunizieren, nach dem Motto „Klimawandel ist exponentiell – wie Covid – nur können wir uns auf einem anderen Planeten nicht selbst isolieren„.

Peter Kalmus, NASA climate scientist, schreibt dazu auf twitter: „Die Coronavirus-Krise lehrt zwei wichtige Lektionen für das Klima:

  1. Wir können uns einen Green New Deal leisten.
  2. Wenn wir uns als Gesellschaft einig sind, dass etwas ein Notfall ist, kommen wir zusammen, um ihn anzugehen.

Das einzige, was Klimaschutz blockiert, ist unsere kollektive Entscheidung, nicht zu handeln“. Wir schaffen das jetzt alle zusammen, die Kurven zu „flattening“.

Diese ARTE-Dokumentation kann ich heute dazu empfehlen:

https://www.youtube.com/watch?v=nLEtkmVUMfU&fbclid=IwAR2c_M8dZ5_4uDHFH6jO_qEzn1Gbb3Z06YcPWdIXzS8nsxFAF4GfOZOI79k

Fotocredit: Marco Schlüter  / pixelio.de

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