Heute ist der 13. April. Der Tag 30. Vor einem Monat am 13.März 20 hat für mich und uns alles begonnen. Das war ein Freitag. Freitag der 13te. Normalerweise ist dieser Tag ein Glückstag für mich. Vielleicht war es dies von einer Metaebene aus gesehen auch. An diesem Freitag den 13ten half ich ab 8 Uhr Früh im ADAMAH AbHofladen mit. Eine Mitarbeiterin war erkrankt. Ab 9 Uhr starteten die Hamsterkäufe. Ab 10 Uhr kamen Kundinnen und Kunden, die erzählten, wie es in Supermärkten in der Umgebung zuging – Masseneinkäufe und überfüllte Parkplätze. Ab Mittag war in diesen Supermärkten Klopapier, Kartoffeln, Germ, Brot, Eier und Nudeln ausverkauft. „Was kommt da auf uns zu?“ fragte ich mich.
Immer mehr Nachbarländer haben an diesem Tag angekündigt, ihre Grenzen zu Österreich zu schließen und entsprechende Schritte angekündigt – Deutschland, Tschechien, Dänemark, Polen. Einer weiteren Ausbreitung von Sars-CoV-2 sollte damit entgegengewirkt werden. Dänemark hatte als eines der ersten Länder Europas bereits am Mittwochabend 11.03.20 die Schließung seiner Schulen und Kindertagesstätten angekündigt. Seit dem ist nichts mehr, wie es einmal war. „Ein Wendepunkt der Menschheitsgeschichte ist angebrochen. Nach dieser Krise ist es an der Zeit, den Planeten nachhaltig zu gestalten. Es wird keine zweite Chance mehr geben“ meint der Zukunftsforscher, US-Ökonom und Bestsellerautor Jeremy Rifkin in diesem Interview am 03.04.2020 in der Handelszeitung.
Für Rifkin zeigt die aktuelle Situation, wie fragil die Menschheit ist. Die Menschen würden heute in riesigen Städten und urbanen Zentren leben. Das seien Brennpunkte für Ansteckungen, meint Rifkin und er ist überzeugt, „dass in Zukunft noch mehr Pandemien kommen werden. Die Krise führt uns auf schmerzliche Art und Weise vor Augen, dass alles miteinander verbunden ist. Wir dachten, wir könnten die Natur kontrollieren. Aber diese Macht haben wir nicht. Das ist die wichtigste Botschaft dieser Krise. Wenn wir mit der Verschmutzung unseres Planeten weitermachen wie bisher, werden wir in einigen Jahrzehnten nur noch so leben wie jetzt, also in Quarantäne und Isolation. Sei es wegen extremen Unwettern, Pandemien, Krankheiten, Verschmutzungen, Bränden.“ Rifkin sieht in der Coronavirus-Krise eine Chance, den Klimawandel endlich ernst zu nehmen und spricht sich gegen die Globalisierung und für eine Glokalisierung aus.
Ich teile seine Meinung vollkommen. Wir müssen wieder vermehrt ein regionales Netzwerk schaffen – zum Schutz vor Pandemien und wegen des Klimawandels. „Jetzt ist der Moment da, das wirklich zu ändern. Wir haben die Möglichkeit, ein neues Narrativ zu schaffen, das sich nicht mehr der Zerstörung des Planeten widmet,“ so Jeremy Rifkin. Und er hat mehr als Recht. Unser Wendepunkt hat mit heute vor einem Monat begonnen.
Fotocredit: Shutterstock von NicoElNino
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